Fehlfunktionen Opel Signum

Der Opel Signum wurde zwischen 2003 und 2008 produziert und basierte auf dem Opel Vectra C. Das Fahrzeug war für seine hohe Variabilität und komfortable Ausstattung bekannt, hatte aber auch einige typische Mängel, die bei Besitzern immer wieder auftraten. Hier sind einige der häufigsten und bekanntesten Probleme:

Motor & Technik

  • Zahnriemen/Steuerkette: Beim 2.2 Direct (Z22YH) gibt es häufig Probleme mit der Steuerkette, die sich längt und schlimmstenfalls reißen kann. Regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls ein früher Austausch sind ratsam.
  • AGR-Ventil (Abgasrückführung): Besonders bei Dieselmodellen kann das AGR-Ventil verrußen oder verklemmen, was zu Leistungsverlust und erhöhtem Kraftstoffverbrauch führt.
  • CDTI-Dieselmotoren (1.9 & 3.0): Der 1.9 CDTI (Z19DTH) hat öfter Probleme mit verstopften DPF-Filtern (Dieselpartikelfilter), während beim 3.0 CDTI (Y30DT) die Einspritzdüsen und die Hochdruckpumpe anfällig sind.
  • Ölverbrauch: Einige Benzinmotoren, insbesondere der 2.2 Direct und die 3.2 V6-Varianten, haben einen erhöhten Ölverbrauch.

Elektrik & Elektronik

  • Zündspulen: Besonders bei den Benzinern neigen die Zündspulen zu Defekten, was zu unrundem Motorlauf und Fehlzündungen führen kann.
  • Lichtmaschinenprobleme: Die Lichtmaschine kann vorzeitig ausfallen, was zu einer schwachen Batterie und Problemen mit der Stromversorgung führt.
  • Zentralverriegelung: Funktionsstörungen der Funkfernbedienung oder Türschlösser treten gelegentlich auf.
  • Pixelfehler im Bordcomputer: Das Display im Armaturenbrett kann nach einigen Jahren Pixelfehler oder Ausfälle zeigen.

Fahrwerk & Lenkung

  • Verschleiß an Querlenkern & Koppelstangen: Häufig klappert es an der Vorderachse, weil die Querlenkerbuchsen oder Koppelstangen ausgeschlagen sind.
  • Lenkgetriebe: Probleme mit der Servolenkung sind keine Seltenheit, insbesondere Undichtigkeiten und schwergängige Lenkbewegungen.
  • Federbrüche: Besonders an der Hinterachse können die Federn brechen, was die Fahrsicherheit beeinträchtigt.

Getriebe & Kupplung

  • Automatikgetriebe AF40: Das 6-Gang-Automatikgetriebe kann ruckeln oder verzögert schalten, insbesondere wenn das Getriebeöl nie gewechselt wurde.
  • Kupplungsprobleme: Verschleiß der Kupplung ist bei hohen Laufleistungen häufig, vor allem beim 1.9 CDTI mit Sechsgang-Schaltgetriebe.

Karosserie & Innenraum

  • Wasser im Kofferraum: Undichtigkeiten an der Heckklappe oder den Rückleuchten können dazu führen, dass Wasser in den Kofferraum eindringt.
  • Türdichtungen: Verschleiß oder schlechte Abdichtung kann zu Windgeräuschen und Wassereintritt führen.
  • Rost: Generell ist der Opel Signum recht rostresistent, allerdings kann es an den Türfalzen, Radläufen und dem Unterboden zu Korrosion kommen.

Sonstige Mängel

  • Partikelfilterprobleme (Diesel): Verstopfte Dieselpartikelfilter führen zu Notlaufmodus und hoher Regenerationshäufigkeit.
  • Scheinwerfer (Xenon): Defekte Steuergeräte für Xenon-Scheinwerfer können zu plötzlichem Lichtausfall führen.

Trotz dieser bekannten Mängel ist der Opel Signum ein solides Fahrzeug mit hoher Langstreckentauglichkeit. Regelmäßige Wartung und frühzeitige Reparaturen helfen, viele dieser Probleme zu vermeiden oder zu minimieren.

Opel Signum als Gebrauchtwagen

Opel Signum als Gebrauchtwagen – Eine unterschätzte Alternative?

Der Opel Signum wurde zwischen 2003 und 2008 produziert und sollte eine Mischung aus Limousine und Van sein. Basierend auf dem Opel Vectra C bot das Modell eine höhere Variabilität im Innenraum und eine komfortable Ausstattung, konnte sich jedoch nie als großer Verkaufserfolg durchsetzen. Heute ist der Signum auf dem Gebrauchtwagenmarkt eine interessante Wahl für Käufer, die ein geräumiges, gut ausgestattetes Fahrzeug mit solider Technik suchen. Doch worauf sollte man beim Kauf eines gebrauchten Opel Signum achten?

Design und Konzept – Limousine oder Van?

Der Opel Signum unterscheidet sich optisch und konzeptionell von klassischen Limousinen oder Kombis. Während die Front fast identisch mit dem Vectra C ist, fällt das Heck durch eine verlängerte Dachlinie und eine größere Heckklappe auf. Die erhöhte Karosserie sorgt für mehr Kopffreiheit und einen komfortableren Einstieg auf den hinteren Plätzen.

Besonders hervorzuheben ist das FlexSpace-Sitzsystem im Fond. Statt einer üblichen Rückbank verfügt der Signum über zwei verschiebbare Einzelsitze, die sich in verschiedene Positionen bringen lassen. Dadurch entsteht entweder mehr Beinfreiheit oder ein erweiterter Kofferraum. Ein zusätzlich klappbarer Mittelsitz kann als Armlehne oder Ablage genutzt werden. Diese Lösung machte den Signum zu einem idealen Reiseauto mit luxuriösem Raumangebot für vier Personen.

Motorenpalette – Solide Auswahl, aber nicht ohne Schwächen

Der Opel Signum wurde mit einer breiten Palette an Benzin- und Dieselmotoren angeboten:

Benziner:

  • 1.8 16V (122/140 PS) – Solider Saugmotor, aber eher träge
  • 2.0 Turbo (175 PS) – Angenehme Leistung mit gutem Durchzug
  • 2.2 Direct (155 PS) – Bekannte Probleme mit der Steuerkette
  • 3.2 V6 (211 PS) – Kraftvoll, aber hoher Verbrauch

Diesel:

  • 1.9 CDTI (120/150 PS) – Gutes Verhältnis von Leistung zu Verbrauch, jedoch anfällige AGR-Ventile und Partikelfilter
  • 2.2 DTI (125 PS) – Solide, aber etwas altmodisch
  • 3.0 V6 CDTI (177/184 PS) – Leistungsstark, aber empfindlich in der Kraftstoffversorgung

Generell gelten die 1.9 CDTI-Dieselmotoren als die beste Wahl für Langstreckenfahrer. Sie bieten eine gute Mischung aus Leistung und Effizienz, haben aber typische Dieselprobleme wie verstopfte Dieselpartikelfilter (DPF) und gelegentliche Defekte der Einspritzdüsen. Wer einen Benziner bevorzugt, sollte den 2.0 Turbo in Betracht ziehen, da er ein gutes Leistungsniveau mit akzeptablem Verbrauch kombiniert.

Ausstattung und Komfort – Überraschend luxuriös

Opel bot den Signum mit verschiedenen Ausstattungslinien an, darunter Elegance, Cosmo und Sport. Besonders die Cosmo-Version überzeugte mit hochwertigen Materialien, Ledersitzen, Holz- oder Aluminium-Applikationen und umfangreichen Komfort-Features wie Klimaautomatik, Sitzheizung und Xenon-Scheinwerfern.

Ein weiteres Highlight war das IDS+-Fahrwerk (Interactive Driving System), das sich an den Fahrstil anpasste und für eine angenehme Straßenlage sorgte. Kombiniert mit der optionalen Adaptiven Geschwindigkeitsregelung und der elektrischen Heckklappe war der Signum für seine Zeit ungewöhnlich gut ausgestattet.

Typische Mängel – Worauf sollte man beim Gebrauchtwagenkauf achten?

Trotz vieler positiver Aspekte gibt es einige typische Schwachstellen, auf die Gebrauchtwagenkäufer achten sollten:

  • Steuerkette beim 2.2 Direct: Viele dieser Motoren haben Probleme mit gelängten Steuerketten, was zu kapitalen Motorschäden führen kann.
  • Zahnriemenwechsel beim 1.9 CDTI: Unbedingt sicherstellen, dass der Zahnriemen regelmäßig gewechselt wurde.
  • Lichtmaschine & Zündspulen: Häufige Defekte, die zu Startproblemen führen können.
  • Verschleißteile im Fahrwerk: Querlenker, Koppelstangen und Spurstangen neigen zu frühzeitigem Verschleiß.
  • Rost: Obwohl der Signum relativ rostresistent ist, können Türfalze und der Unterboden betroffen sein.
  • Elektronikprobleme: Pixelfehler im Bordcomputer-Display und Probleme mit der Zentralverriegelung treten immer wieder auf.

Fahrverhalten – Komfortabel, aber keine Sportlimousine

Der Opel Signum wurde auf Komfort ausgelegt und bietet eine angenehme Federung, besonders in Kombination mit dem IDS+-Fahrwerk. In Kurven zeigt sich das Fahrwerk als gutmütig, aber nicht besonders sportlich. Wer dynamischer unterwegs sein möchte, sollte die Sport-Version mit strafferer Abstimmung wählen.

Die Geräuschdämmung ist vor allem bei den Dieselmodellen nicht perfekt. Während der 3.0 V6 CDTI kräftig klingt, sind die 1.9 CDTI-Varianten etwas lauter, besonders bei höheren Drehzahlen. Die Benzinmotoren laufen generell ruhiger, insbesondere der V6.

Lohnt sich der Opel Signum als Gebrauchtwagen?

Trotz seines begrenzten Erfolgs als Neuwagen ist der Opel Signum heute eine interessante Gebrauchtwagenalternative für alle, die einen komfortablen, geräumigen und gut ausgestatteten Wagen suchen.

Vorteile:
✔️ Großzügiger Innenraum mit flexiblem Fond-Sitzkonzept
✔️ Gute Ausstattung, oft mit Ledersitzen, Xenon & Navi
✔️ Solide Motoren (besonders 1.9 CDTI & 2.0 Turbo)
✔️ Komfortables Fahrwerk für lange Strecken

Nachteile:
❌ Einige Motoren mit bekannten Problemen (z. B. 2.2 Direct, 3.0 CDTI)
❌ Fahrwerksteile und Querlenker verschleißen schnell
❌ Anfällige Elektronik (Displayfehler, Zentralverriegelung)

Fazit

Der Opel Signum ist ein unterschätztes Fahrzeug mit vielen praktischen Vorteilen. Sein innovatives Sitzkonzept, die solide Motorenpalette und die hohe Langstreckentauglichkeit machen ihn zu einer lohnenswerten Gebrauchtwagenwahl – vorausgesetzt, man achtet auf die typischen Schwachstellen. Wer ein komfortables Auto mit viel Platz und guter Ausstattung sucht, findet im Signum eine preiswerte Alternative zu klassischen Mittelklasse-Limousinen.

Opel Signum front 20090919