USS Wayne E. Meyer (DDG-108)
Die USS Wayne E. Meyer (DDG-108) ist ein Arleigh Burke-Klasse Zerstörer (Flight IIA) der United States Navy und verkörpert modernste Kriegsschifftechnologie. Benannt nach Rear Admiral Wayne E. Meyer, dem „Vater des Aegis-Kampfsystems“, stärkt sie mit ihrem Aegis-Waffenschild die Luft-, Raketen- und Unterwasserverteidigungsschirme der Flotte. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in die Entstehung, technischen Daten und Einsatzmöglichkeiten dieses Hochleistungszerstörers.
Bau, Namensgebung und Indienststellung
Auftrag und Kiellegung
Am 13. September 2002 erhielt Bath Iron Works (BIW) den Auftrag zum Bau von DDG-108. Die Kiellegung erfolgte am 18. Mai 2007 in Bath, Maine.
Stapellauf und Taufe
Am 19. Oktober 2008 wurde das Schiff zu Wasser gelassen. Taufpatin war Anna Mae Meyer, Ehefrau von Rear Admiral Meyer. Mit der Indienststellung am 10. Oktober 2009 auf dem Delaware River in Philadelphia erhielt die US-Flotte ihren 58. Zerstörer der Arleigh Burke-Klasse.
Namensträger und Bedeutung
Rear Admiral Wayne E. Meyer leitete die Entwicklung des Aegis-Kampfsystems und prägte maßgeblich die Luftverteidigungsdoktrin der Navy. DDG-108 trägt sein Vermächtnis in Form des 100. ausgelieferten Aegis-Systems in die Weltmeere.
Technische Spezifikationen der USS Wayne E. Meyer
Abmessungen und Antrieb
– Verdrängung: ca. 9 200 t (Standard), bis zu 9 800 t (Vollbeladen) – Länge: 155,3 m – Breite (Maximale Tragweite): 20 m – Tiefgang: 9,4 m – Antrieb: • 4 × General Electric LM2500-30 Gasturbinen (insgesamt 100 000 shp / 75 MW) • 2 Wellen mit Verstellpropellern – Höchstgeschwindigkeit: über 30 kn (56 km/h) – Reichweite: ca. 4 400 Seemeilen bei 20 kn
Bewaffnung, Sensorik und Elektronik
– Hauptgeschütz: 1 × 5″/62 cal Mk 45 Mod 4 Leichtgewichtsgeschütz – CIWS (Nahbereichsverteidigung): 1 × Phalanx 20 mm Block 1B – Leichte Geschütze: 2 × 25 mm Mk 38 Mod 2, 4 × .50 cal Maschinengewehre – Raketen: • Mk 41 VLS → 96 Zellen (32 vorn, 64 achtern) – RIM-66 Standard SM-2 SM-1 – RIM-156 SM-2ER – RIM-161 SM-3 (ABM) – RIM-174 SM-6 – RIM-162 ESSM (quad-packed) – BGM-109 Tomahawk – RUM-139 VL-ASROC – Torpedos: 2 × Mk 32 Triple-Werfer → Mk 46/50/54 Lightweight Torpedoes – Radar- und Sonarsysteme: • AN/SPY-1D(V) Aegis Multifunktionsradar • AN/SQS-53C Bow-Mounted Sonar • AN/SQR-19 Towed Array Sonar (hörenetzbasiert) – Elektronische Kriegsführung: • SLQ-32(V)3 EW-Suite • Mk 36 SRBOC Täuschkörperwerfer
Flugoperationen und ASW-Fähigkeiten
– Flugdeck und Hangar für 2 × MH-60R Seahawk – Luftbetankungseinrichtung (HIFR) für drohnen- oder Hubschrauberlogistik – ASW-Suite: SQQ-89(V) Anti-Submarine Warfare Combat System
Besatzung und Lebensraumeinrichtungen
– Standard-Besatzung: 312 Personen (ca. 32 Offiziere, 280 Mannschaften) – Unterkunft: Einzel- und Doppelkabinen, Messräume, Fitnessraum und Krankenstation – Kommando- und Kontrollzentren: Combat Information Center (CIC), Operations- und Brückenbereich
Einsatzprofil und Operationen
Maiden Deployment und Pazifikpräsenz
DDG-108 absolvierte von Juli 2011 bis Februar 2012 ihre erste Langzeitfahrt im Verband der USS John C. Stennis (CSG-3), mit Visiten in Ostasien und im Indischen Ozean. Seit 2017 ist sie Teil des 1. Zerstörergeschwaders (DESRON 1) und hat mit Carrier Strike Group 1 mehrfach im westlichen Pazifik operiert.
Luft- und Raketenabwehr im realen Einsatz
Mit ihrem Aegis-Standardhirn deckt die Wayne E. Meyer sowohl Flugabwehr gegen Seezielflugkörper als auch Ballistische Raketenabwehr-Szenarien ab. Übungen wie „RIMPAC“ und „Vigilant Shield“ demonstrieren ihre Fähigkeit zur Integration in multinationale Flottenverbände.
Zukunftsaussichten und Modernisierung
Technologische Insertion und Block-Upgrades
Die Flight IIA-Zerstörer durchlaufen sukzessive Upgrades, darunter: – Integration des AN/SPY-6 Air & Missile Defense Radar (AMDR) – Erweiterung der VLS-Zellenkapazität für Standard SM-3 Block IIA Raketen – Verbesserung der Cyber-Abwehr und Netzwerkzentralen
Langfristige Rolle in der Pazifik- und Atlantikflotte
Dank ihrer Vielseitigkeit bleibt DDG-108 ein Schlüsselfaktor zur Abschreckung in Schwergewässern, sei es im Westpazifik gegen Ballistikbedrohungen oder im Atlantik bei NATO-Übungen. Ihre stationäre Verlegung nach Pearl Harbor im September 2018 sichert die schnelle Reaktionsfähigkeit in beiden Ozeanen.
Fazit
Die USS Wayne E. Meyer (DDG-108) verbindet Traditionspflege und Hightech: Als Mobilisierungspunkt für Aegis-basierte Raketen- und Luftabwehr steht sie symbolisch für die Weiterentwicklung moderner Seekriegsführung. Mit robustem Rumpf, hochintegrierten Sensoren und umfassender Bewaffnung bleibt sie an vorderster Front, um die maritimen Interessen der USA und ihrer Verbündeten zu schützen – ein „Powerful Legacy“, das Admiral Wayne E. Meyer stolz gemacht hätte.