USS Mount Whitney (LCC/JCC 20)
USS Mount Whitney (LCC/JCC 20) – Das Flaggschiff der US Navy
Die USS Mount Whitney (LCC 20) ist ein amphibisches Kommandoschiff der United States Navy und eines der modernsten ihrer Art. Sie gehört zur Blue-Ridge-Klasse und dient als Flottenkommando- und Kommunikationsschiff für die Sechste Flotte der USA. Sie trägt den Namen des Mount Whitney, des höchsten Gipfels der Sierra Nevada in Kalifornien.
Technische Spezifikationen
- Klasse und Typ: Blue-Ridge-Klasse, Kommandoschiff (LCC)
- Kennung: LCC 20 (früher JCC 20)
- Kiellegung: 8. Januar 1969
- Stapellauf: 8. Januar 1970
- Indienststellung: 16. Januar 1971
- Heimathafen: Gaeta, Italien
- Eigner: United States Navy
- Bauwerft: Newport News Shipbuilding, Newport News, Virginia
Abmessungen und Gewicht
- Länge: 189,9 Meter (623 Fuß)
- Breite: 33 Meter (108 Fuß)
- Tiefgang: 9,1 Meter (30 Fuß)
- Verdrängung:
- Leergewicht: ca. 11.500 Tonnen
- Voll beladen: ca. 18.400 Tonnen
Antriebssystem
Die USS Mount Whitney ist mit einem kombinierten Diesel- und Dampfturbinensystem ausgestattet.
- Maschinenanlage:
- 2 × Dampfgetriebene Kessel von Foster Wheeler
- 2 × Dampfturbinen von General Electric
- 2 × Dieselgeneratoren von Caterpillar
- Leistung: ca. 36.000 PS
- Antrieb: Zwei Wellen mit Verstellpropellern
- Geschwindigkeit:
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 23 Knoten (43 km/h)
- Reisegeschwindigkeit: ca. 12–18 Knoten
- Reichweite: ca. 12.000 Seemeilen (22.000 km) bei 20 Knoten
Elektronik und Kommunikationssysteme
Als Flaggschiff und Kommandozentrum ist die USS Mount Whitney mit den modernsten Kommunikations- und Führungssystemen der US Navy ausgestattet.
- Radarsysteme:
- SPS-40 Luftüberwachungsradar
- SPS-67 Navigations- und Oberflächenradar
- Satellitenkommunikation:
- Global Command and Control System-Maritime (GCCS-M)
- Navy Regional Enterprise Messaging System (NREMS)
- AN/USC-38 (EHF-Satellitenkommunikation)
- Link-11 und Link-16 für Datenvernetzung
- Elektronische Kriegsführung:
- AN/SLQ-32 (EloKa-System zur Bedrohungserkennung)
- NULKA-Täuschkörper gegen Anti-Schiffs-Raketen
- Computersystem:
- Integriertes Command and Control System (C4ISR) für Echtzeitoperationen
- Multispektrale Sensorik für Aufklärung und Frühwarnung
Bewaffnung
Die USS Mount Whitney ist kein Kriegsschiff im klassischen Sinn, sondern ein Kommandoschiff. Ihre Bewaffnung dient primär zur Selbstverteidigung.
- Nahbereichsabwehr:
- 2 × Phalanx CIWS (Close-In Weapon System)
- 4 × M2HB .50-Kaliber Maschinengewehre
- Raketenabwehr:
- SRBOC (Super Rapid Bloom Offboard Chaff) für Täuschkörper
- NULKA-Aktivtäuschsystem gegen anfliegende Raketen
Besatzung und Ausstattung
Die USS Mount Whitney ist darauf ausgelegt, eine große Anzahl an Stabsoffizieren, Kommunikationstechnikern und Operationsteams zu beherbergen.
- Besatzung:
- Marinepersonal: ca. 150 Offiziere und Matrosen
- Zivilpersonal: ca. 150 Mitglieder der Military Sealift Command (MSC)
- Zusätzlich: Über 300 Führungskräfte, Analysten und Kommunikationsexperten bei Bedarf
- Unterbringung:
- Komfortablere Quartiere als auf Kampfschiffen
- Arbeitsräume für Planungsstäbe und Analysten
- Hochsicherheitskommunikationsräume
- Verpflegung und Versorgung:
- Eigene Bäckerei und Speisesäle
- Große Lagermöglichkeiten für Langzeiteinsätze
- Krankenhausbereich mit medizinischer Versorgung
Einsätze und Geschichte
Die USS Mount Whitney spielte eine Schlüsselrolle bei zahlreichen militärischen und humanitären Operationen.
- Operation Enduring Freedom (2001–2002): Unterstützung der US-Streitkräfte nach den Anschlägen vom 11. September.
- Libyen (2011): Führte die Koordinierung der NATO-Operationen während der Intervention in Libyen.
- Humanitäre Einsätze: Bereitstellung von Hilfsgütern und Katastrophenhilfe, z. B. nach dem Tsunami 2004.
Seit 2005 ist das Schiff im Mittelmeer stationiert und dient als Flaggschiff der US-Sechsten Flotte.
Fazit
Die USS Mount Whitney (LCC 20) ist eines der leistungsfähigsten Kommandoschiffe der Welt und ein zentraler Bestandteil der strategischen Führung der US Navy. Mit ihrer hochentwickelten Kommunikationsausstattung, ihren Führungskapazitäten und ihrer Fähigkeit, große Marineoperationen zu koordinieren, bleibt sie ein unverzichtbarer Bestandteil der amerikanischen Flottenstruktur.