Laufenburg (Langerwehe) – Die stille Höhenburg über dem Rurtal

Versteckt zwischen Heistern und Merode erhebt sich die Laufenburg auf dem 217 Meter hohen Rymelsberg über Langerwehe. Kaum sichtbar aus dem dichten Mischwald wirkt sie wie ein geheimer Wächter über das Tal der Rur – ein Ort, der Einheimischen längst als versteckter Schatz, Wanderern als pittoreskes Ziel und Feinschmeckern als Gutshof-Restaurant bekannt ist.

Ein Streifzug durch die Geschichte

Im 12. Jahrhundert errichteten die Grafen von Limburg die Höhenburg als strategischen Posten zur Kontrolle ihres waldreichen Herrschaftsgebiets. Bis 1359 gehörte die Anlage zum Herzogtum Jülich, verlor aber rasch an militärischer Bedeutung. Im Lauf der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrfach ihre Adelsgeschlechter – von den Herren von Louvenberg über die Reuschenberger bis zu wohlhabenden Fabrikanten wie Eduard Rossbach (ab 1854) und der Dürener Industriellenfamilie Hoesch (ab 1881). 1913 erwarb schließlich die Familie Prym das Anwesen und hat es bis heute im Privatbesitz.

Während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, begann 1950 der Wiederaufbau. Bereits 1963 folgten umfassende Restaurierungen, 1985 dann Modernisierung und denkmalgerechte Sanierung. So präsentiert sich die 38 × 24 Meter große Anlage heute in markantem Bruchsteinmauerwerk, ohne ihren historischen Charakter zu verlieren.

Architektur & heutige Nutzung

  • Wehrmauern und Turmstümpfe zeugen von der ursprünglichen Festung, während Bruchsteinbögen und gotische Fensterlaibungen an späteren Ausbauphasen erinnern
  • Zwei Innenhöfe mit Blick auf den restaurierten Gutshof: Wirtschaftsgebäude, ehemalige Stallungen und ein historisches Eingangsportal mit Wappen
  • Das historische Haupthaus beherbergt heute ein gemütliches Restaurant, in dem regionale Küche, hausgemachtes Brot und Prym’scher Likör serviert werden
  • Mehrere Veranstaltungsräume im denkmalgeschützten Bestand werden für Hochzeiten und Firmenevents vermietet

Natur & Wanderparadies

Rund um die Burg durchziehen verschlungene Pfade den Mischwald, in dem im Frühjahr Buschwindröschen und Lerchensporn leuchten. Zwei beliebte Tourenvorschläge:

Komoot-Runde: Mittelschwere Wanderung über 11,1 km mit 190 m Auf- und Abstieg, Start und Ziel am Burgparkplatz – tolle Panoramablicke ins Rurtal. • AllTrails-Rundweg: Moderater 7,4-km-Loop durchs herbstliche Eifel-Hochwald, ideal für einen 2-Stunden-Spaziergang mit Fotostop an der Burgmauer (Startadresse: Rymelsberg 21, 52379 Langerwehe).

Kleine Wildtiere, Waldvögel und der leise Rausch der Sührbach-Nebenarme begleiten jede Etappe – Natur pur direkt vor der Haustür.

Anfahrt und Parken

Adresse Laufenburg Rymelsberg, 52379 Langerwehe

Mit dem Auto • Aus Richtung Köln/Bonn: A4 bis Kreuz Aachen, weiter auf der B264 nach Düren, dann B56 in Richtung Langerwehe–Heistern. Die enge Landstraße führt zum ausgeschilderten Burgparkplatz. • Von Aachen: Über A4 bis Düren, weiter wie oben. • Parkplatz: Kleine, kostenfreie Parkbuchten am Rymelsberg (Koordinaten: 50°47′29″ N, 6°21′27″ O).

Mit Bahn & Bus • Regionalbahn bis Langerwehe (RE1, RB20). • Von dort Buslinie 263 (Rurtalbus) Richtung Heistern bis Haltestelle „Meroder Wald“. • Fußweg: 20 Minuten auf Hohlwegen und Forstpfaden zum Burgberg.

Tipp: Das SchönerTagTicket NRW (sonn- und feiertags) deckt Zug- und Busfahrt ab – perfekt für eine umweltfreundliche Entdeckungstour.

Geheimtipps & Ausblick

  • Fotografen: Morgennebel über den Bruchsteinmauern fängt die Burg in weichen Pastelltönen ein.
  • Kulinariker: Im Restaurant unbedingt einen Tisch auf der Terrasse reservieren und den Prym’schen Waldlikör probieren.
  • Naturliebhaber: Verlängert eure Tour zum nahegelegenen Meroder Waldpfad oder bucht eine geführte Pilzwanderung im Herbst.

Ob für den Wochenendausflug, eine Hochzeitsfeier im historischen Ambiente oder ein erstes Kennenlernen mittelalterlicher Burgkunst – die Laufenburg bei Langerwehe ist ein Ort voller unerwarteter Entdeckungen.

 

Luftaufnahme Laufenburg 2025-06-09-5